Geschichte

Blick von Gaarden auf die Kieler Altstadt

Blick von Gaarden auf die Kieler Altstadt (Quelle: Museum Warleberger Hof)

Bereits mit der Stadtgründung Kiels 1242 wurde die Dänische Straße angelegt. Sie verband den Markt mit dem Dänischen Tor am nördlichen Stadtrand. Ihren Namen erhielt sie als Richtungsbezeichnung: Als via danica führte sie damals ins dänische Herzogtum Schleswig.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts veränderte sich das Erscheinungsbild der Dänischen Straße grundlegend. Kiel wollte seiner neuen Aufgabe als kaiserlicher Reichskriegshafen und Großstadt gerecht werden und zerstörte seinen historischen Stadtkern. Nur zwei der alten Häuser überdauerten die Verbreiterung der Dänischen Straße von 6,50 auf 13 Meter: Das Wohnhaus Nr. 20 und der Warleberger Hof. Dieser einzige erhaltene Adelshof aus dem frühen 17. Jahrhundert büßte lediglich fünf Meter seiner Front ein. Alle anderen Hausbesitzer entschlossen sich damals, abzureißen und völlig neu zu bauen.

Trotzdem – die Dänische Straße gehört zu den liebenswertesten Kieler Straßen mit Altstadtflair. Zwei markante Zeichen begrenzen die Straße. Den Eingang vom Markt flankiert am neu entstandenen Klosterplatz ein gußeiserner Kandelaber von 1856. Einst für den Ziegelteich gestiftet und nun elektrifiziert, ist er das letzte erhaltene Zeugnis der ehemaligen Kieler Gasbeleuchtung. Das Ende der Dänischen Straße bewacht lebensgroß Kilia, die bronzene Stadtgöttin mit Mauerkrönchen, Lorbeerkranz und Ruder als Symbol kluger Staatsführung.

Der Berliner Künstler Eduard Lürssen hatte sie 1889/90 für den Brunnen des Kieler Schlosses geschaffen.